Die 5 wichtigsten Fragen zu Impfungen bei Krebs



1. Dürfen Krebspatientinnen geimpft werden?

Grundsätzlich gilt: Schutzimpfungen sind für Krebs-patientinnen empfohlen! Der Impfstatus sollte frühzeitig mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt besprochen werden - am besten direkt nach der Diagnose. „Da das Immunsystem während und nach der Therapie anfälliger für Infektionen ist, benötigen Patientinnen einen guten Impfschutz, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu unterstützen", weiß Prof. Dr. Jalid Sehouli. Die Ärztin bzw. der Arzt entscheidet individuell, wie stark das Immunsystem der Patientin geschwächt und wie hoch das Risiko einer Infektion ist.

2. Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Schutzimpfung bei einer ?

Der ideale Zeitpunkt, um Schutzimpfungen aufzufrischen oder nachzuholen, ist vor der Chemotherapie oder Erhaltungstherapie. Kurz vor oder während einer Krebsbehandlung (wie einer Chemotherapie) sollten Patientinnen jedoch keine Lebendimpfstoffe erhalten, da das Immunsystem zu geschwächt ist. „Lebendimpf-stoffe enthalten lebende, im Labor veränderte und stark abgeschwächte Erreger, die sich im Körper der Geimpften vermehren können. Totimpfstoffe sind möglich und können in der Regel auch während der Chemotherapie geimpft werden, da sie abgetötete Erreger bzw. Bruchstücke von Erregern enthalten und sich demnach nicht im Körper vermehren können", so Prof. Sehouli. Aber auch nach der Krebstherapie sollte der Impfstatus in Abstimmung mit dem Behandlungsteam überprüft und fehlende Impfungen nachgeholt werden.

3. Wie ist die Wirkung von Schutzimpfungen während der Krebstherapie?

Grundsätzlich ist die Wirkung der Schutzimpfung abhängig davon, wie intakt die Immunfunktion der Patientin ist. Je stärker die Immunfunktion, desto besser wirkt die Schutzimpfung. „Wie Studien zeigen, ist die Immunantwort auf eine Impfung zu Beginn eines Chemotherapie-Zyklus zwar etwas eingeschränkt, aber meist noch ausreichend gut. Außerdem lässt sich der Erfolg bei einigen Impfungen über eine Titerkon-trolle im Blut überprüfen", erklärt Prof. Sehouli.

4. Worauf sollten Krebspatientinnen beim Reisen achten?

Krebspatientinnen sollten Reisepläne mit ihrem Behandlungsteam besprechen, um nötige 

Schutzimpfungen für das Reiseziel aufzufrischen bzw. das Risiko einer Infektion einschätzen zu können.

„Liegt die Behandlung der Krebserkrankung schon länger zurück, besteht in der Regel kein relevant erhöhtes Infektionsrisiko verglichen mit Gesunden. Dennoch sollten die für das jeweilige Reiseland offiziell empfohlenen Schutzimpfungen und Hygienemaß-nahmen wahrgenommen werden", so Prof. Sehouli. Allgemein empfiehlt sich, auch die Polio-, Tollwut-, Hepatitis B- und A-Impfungen aufzufrischen. Reisen, die während der Chemotherapie geplant sind, sollten genau abgestimmt werden, da das Infektionsrisiko erhöht sein kann und bestimmte, für das Reiseziel empfohlene Schutzimpfungen (z. B. Lebendimpfstoffe wie Gelbfieber) nicht durchgeführt werden können. 

5. Welche wichtigen Schutzimpfungen sind bei Krebs empfohlen?

Totimpstoffe

Lebendimpfstoffe

mRNA-Impfstoff

• Influenza

(Grippe)

• Tetanus

• Diphtherie

• Keuchhusten

(Pertussis)

• Polio

• Meningokokken

• Pneumokokken

• FSME („Zecken impfung")

• Hepatitis A und B

• Herpes Zoster-Totimpfstoff

(Gurtelrose) ab

• Masern

• Mumps

• Röteln

• Gelbfieber

Hinweis:

Lebendimpf-stoffe sollten nicht während einer laufenden

Krebstherapie

(Chemothera-pie) verabreicht werden, da das Immunsystem geschwächt sein

• SARS-CoV-2

(Corona)

 

 

 

Prüfen Sie Ihren Impfstatus gemeinsam mit ihrer behandelnden Ärztin bzw. ihrem behandelnden Arzt, um notwendige Impfungen in Abstimmung aufzufrischen!